Mitarbeiter weltweit
Meiken Buchholz
Mein Leben läuft meistens zweigeteilt:
In Deutschland bin ich bei der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Gießen als Dozentin für Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie.
Im Frühjahr und Herbst bin ich jeweils 8-10 Wochen auf Taiwan (eine Insel vor Chinas Küste) und unterrichte am China Lutheran Seminary (CLS) in biblischer Theologie und interkultureller Mission.
Dort ist es wichtig, nicht "nur" zu unterrichten und einheimische Leiter und Leiterinnen zu schulen, sondern auch mit den vielen liebenswerten Menschen das Leben zu teilen und die Kontakte zu den Gemeinden zu halten.
In Taiwan bin ich als Mitarbeiterin einer norwegischen Organisation, mit der wir viele Jahre in dem Land gearbeitet haben (NLM). Darum gehören zu meinen Aufgaben auch einigen Wochen Unterricht an deren theologischer Hochschule in Oslo.
Artikel aus dem Blogarchiv
Wieder auf Taiwan
Es war schon besonders für mich, als ich Anfang März 2023 nach fast drei Jahren „Corona-Pause“ endlich wieder am theologischen Seminar auf Taiwan (China Lutheran Seminary) unterrichten konnte. Es war schön zu sehen, dass das Seminar und die Gemeinden gut durch die Corona-Zeit gekommen sind, in der es ähnliche Beschränkungen gab, wie bei uns.
Zusätzlich zu den Nachwehen von Covid 19 waren die letzten Monate auch von den militärischen Drohungen seitens China geprägt. Die Insel Taiwan und das chinesische Festland trennen nur ca. 150 km Meer. Die Stimmung war speziell: Einerseits ist man sich der Gefahr bewusst; andererseits lebt man damit seit Jahrzehnten und – so mein Eindruck – ist einfach nur noch genervt von den Machtspielen. Taiwanesen leben gut mit dem Status Quo.
Chancen in der Pause
Die acht Wochen war ich neben dem Unterricht in „Interkultureller Mission“ gut beschäftigt, die Kontakte zu Gemeinden und Freunden aufzufrischen. Ganz besonders war ich positiv davon überrascht, wie das Interesse an weltweiter Mission in dieser Zeit gewachsen ist – obwohl 3 Jahre lang viele Aktivitäten und Reisen ruhen mussten. Es wirkt so, als sei durch diese „Zwangspause“ manches gereift. Im Unterricht hatte ich zwei Studenten, die überlegen, in Thailand bzw. Japan zu arbeiten. In dem von Studenten organisierten Missions-Kreis traf ich eine ehemalige Studentin wieder, die sich darauf vorbereitet, als Dozentin nach Nordkorea zu reisen. All dies sind Länder mit wenig Christen und sehr schwachen Kirchen, und ich bin überzeugt, dass taiwanesische Christen hier eine große Hilfe sein können – auch weil sie deutlich machen, dass Christ-Sein nichts mit „Weiß-Sein“ zu tun hat.
Mitarbeiter gesucht
Ein dringendes Thema ist der Mitarbeiter-Mangel: Ganz konkret am theologischen Seminar, wo aus verschiedenen, unvorhersehbaren Gründen drei Lehrer innerhalb eines Jahres wegfallen. Darum werde ich das nächste Jahr mehr im Neuen Testament einspringen – da habe ich früher einiges unterrichtet. Aber auch in den Gemeinden fehlt es an Mitarbeitern und zugleich könnte das Seminar mehr Studenten gebrauchen. Das gilt so für die meisten Kirchen und theologischen Ausbildungsstätten, und der Grund ist die Bevölkerungsentwicklung. Taiwan gehört zu den Ländern mit der geringsten Geburtenrate und es fehlen Nachfolger für die Generation, die jetzt in Rente geht.
Nächste Ausreise
Im September und Oktober werde ich wieder in Taiwan sein – so Gott will. Neben Unterricht steht dann auch auf dem Plan, die Arbeit des „Missionszentrum“ am Seminar zu erneuern. Das geschieht im Rahmen von verschiedenen Zukunftsplänen. Denn in diesem Sommer übergibt der Interim-Rektor das Amt an den neuen Rektor, Erwin Chen. Gott sei Dank dafür, dass dieser Übergangsprozess harmonisch und vertrauensvoll verlief. Danke, wenn ihr für Erwin Chen betet um Weisheit und Kraft, das Seminar langfristig zu leiten.
Meiken Buchholz 15. Juni 2023
„Wann reist du denn wieder nach Taiwan?“
So werde ich immer mal wieder gefragt. Danke, für euer Interesse und eure Anteilnahme. Es entscheidet sich immer erst relativ kurzfristig, ob Reisen möglich sind. Auf Taiwan sind die Fallzahlen der Infektionen nach wie vor sehr gering und darum sind die Einreise-Bestimmungen entsprechend streng.
Nun steht fest: Ich werde von Mitte Februar bis Ende April per Internet auf Taiwan unterrichten. Ich bin froh über diese relativ planungssichere Möglichkeit - und zugleich auch gespannt, wie der Kurs laufen wird, denn es muss einiges Material neugestaltet werden für diese Art des Kurses. Es geht um „Narrative Texte im Alten und Neuen Testament“. Der Unterricht wird an drei Abenden (Taiwanzeit) pro Woche stattfinden und so werden vielleicht neben den Studierenden auch manche Gemeindemitarbeiter den Kurs als Weiterbildung belegen.
Mehr als Corona macht in Taiwan das Säbelrasseln Chinas Sorge. Noch sind die meisten meiner Bekannten relativ gelassen, weil man diese Gangart gewohnt ist. Doch der schnelle Verlust der Freiheiten in Hongkong macht schon sehr erschrocken.
Danke, wenn ihr für Frieden in der Region betet und um Weisheit für Taiwans Politiker - und wer immer sonst mit China zu tun hat. Es ist gut zu wissen: Auch in diesen Zeiten und Orten ist Jesus der Herr und er ist am Wirken!
Herzliche Grüße,
Meiken
Matthias und Julia Dietzsch
Hoffnung leben, Hoffnung geben – auf neuen Wegen. Das ist das Motto, unter dem sich das christliche Hilfswerk Kreuz des Südens e.V. in Südamerika engagiert.
Wir, Julia und Matthias Dietzsch, waren von Kreuz des Südens nach Paraguay entsandt und haben als Pflegeeltern 5 Pflegekinder betreut. In den sechs Jahren vor Ort konnten wir ein Schulpatenschaftsprojekt aufbauen und mehrere Projekte von Gemeinden kennen lernen und unterstützen. Daraus entwickelten sich Partnerschaften, so dass wir heute z.B. Freiwillige in paraguayische Projekte entsenden.
Inzwischen leben wir als vierköpfige Familie wieder in Deutschland und haben die Geschäftsführung vom christlichen Hilfswerk Kreuz des Südens e.V. übernommen.
Artikel aus dem Blogarchiv
Hallo liebe Stami,
ich war, wie viele von euch vielleicht wissen, zum zweiten Mal in Paraguay. Nachdem ich 2017 das erste Mal für neun Monate dort gewesen war, wollte ich nach dem Ende meines Studiums unbedingt die Kinder aus dem Waisenheim, mit denen ich gearbeitet hatte, und meine Freunde wiedertreffen. Knapp fünf Jahre lagen zwischen beiden Einsätzen und ich darf sagen, dass ich sehr dankbar bin, nochmal dort gewesen sein zu dürfen. Und das habe ich in Paraguay erlebt:
Zurück in Paraguay
Ich arbeitete wieder im Waisenheim, in welchem beim ersten Mal neun Kinder wohnten und mittlerweile noch vier Kinder leben. Die restlichen Kinder wurden entweder adoptiert oder sind erwachsen und deswegen aus dem Heim raus.
Ich hatte das Privileg, nahezu alle Kinder wiedertreffen zu dürfen und es hat mich riesig gefreut zu sehen, wie mehrere von ihnen ihren Weg gehen, studieren und arbeiten und sich sehr positiv entwickelt haben. Eine von ihnen ist Mutter geworden und kümmert sich liebevoll um ihr Kind.
Zur Realität gehört leider auch, dass sich zwei Kinder durch fehlende Unterstützung seitens der Familie oder anderer Bezugspersonen in Situationen befinden, die problematisch sind. Besonders diese zwei Kinder nehme ich als Gebetsanliegen mit nach Deutschland.
Sehr gefreut hat mich auch, dass ich trotz der langen Zeit liebevoll und herzlich von vielen meiner Freunde empfangen wurde. Vereinzelte Beziehungen sind abgekühlt, aber in vielen Beziehung konnte ich anknüpfen und sie weiter vertiefen.
Neue Kontakte
Abgesehen davon durfte ich mit verschiedenen sozialen Einrichtungen in Paraguay in Kontakt treten, um zu schauen, ob sich neue Kooperationen mit Kreuz des Südens ergeben. Da ich im Vorstand von Kreuz des Südens bin und mir Paraguay auf dem Herzen liegt, freue ich mich, diese Arbeit weiterhin unterstützen zu dürfen.
Nach vielen Eindrücken, fröhlichem Wiedersehen und knapp sechs Monaten ging es wieder nach Deutschland. Dort fand kurze Zeit nach meiner Ankunft das Vorbereitungstreffen für die neuen Freiwilligen und die Mitgliederversammlung von Kreuz des Südens statt. In den kommenden Monaten werden insgesamt vier junge Menschen nach Paraguay fliegen, um dort in den verschiedenen Projekten mitzuarbeiten.
Ich danke Gott, dass ich wieder in Paraguay sein durfte, dass ich alle Menschen getroffen habe, die mir wichtig sind, und sehen durfte, wie positiv sich viele dort entwickelt haben und dass er in Paraguay genauso wie in Deutschland wirkt.
Que dios les bendiga/ Gott segne euch
Jonathan Lopez
Hallo Stami
Viele Grüße aus Paraguay. Ein halbes Jahr unseres Freiwilligendienst ist vorbei, und ein halbes Jahr liegt noch vor uns. Wir wohnen bei einer paraguayischen Familie und helfen in einer kleinen christlichen Privatschule mit. Diese wird u.a. von einem engagierten Pastor geleitet, der gerne Probleme angeht und die Situation, vor allem für die Kinder, verbessern will.
In dieser Schule unterrichtet Fabian "Informatik", er zeigt wie man Word, Powerpoint, Excel und die kostenlosen Gegenstücke benutzt. Jacqueline unterrichtet in "Gastronomia", und erklärt, was eine gesunde Ernährung ausmacht. Ansonsten helfen wir noch im Näh- oder Schreinerkurs mit, kümmern uns um die Schulcomputer oder streichen in den Ferien. Einiges ist hier herausfordernd. Spanisch lernen braucht viel Zeit und oft gibt es Spontanität statt Planung.
An anderem freuen wir uns immer wieder, wie an den tropischen Pflanzen mit den Papageien in den Bäumen oder unsere super liebe Gastfamilie. Wir lernen neue Gerichte kennen (z.B. Mbeju, fettige Stärkefladen, sehr lecker) und reisen durchs Land in Halbwüsten oder zu Indianern.
Wir sind Gott dankbar für die Möglichkeit hier zu sein und vermissen Gießen.
Viele Grüße
Jacqueline und Fabian
Gut gelandet
Wir freuen uns von Herzen, dass mit Jacqueline und Fabian Goldmann und Chiara All drei neue Freiwillige gut in Paraguay gelandet sind! Jacqueline und Fabian werden an der christlichen Schule Renacer für ein Jahr mitarbeiten. Wir sind schon auf sehr auf ihre Berichte gespannt. Jetzt müssen sie sich erstmal akklimatisieren. Der Temperatur-Unterschied zu hier kann schon mal 40℃ betragen.
Ausblick
Gespannt blicken wir nach vorne: Ende Februar steht für Matthias und ein Vorstandsmitglied von Kreuz des Südens ein Projektbesuch bevor. Zwei Wochen gut gefüllt mit Besuchen, Gesprächen und Austausch sind geplant. Hoffentlich wird all dies möglich sein, ohne dass Reisebeschränkungen, Inzidenzen, Quarantänen… dazwischen kommen.
Hoffnung geben
Die Partner vor Ort haben in fünf verschiedenen Orten Weihnachtsaktionen durchgeführt, an Familien Lebensmittelpakte verteilt, Kinderferienspiele veranstaltet und so Hoffnung weitergeben. Uns berühren immer wieder die Zustände, in denen Kinder aufwachsen; bei Manchen hat sich die Armut in der Corona-Zeit noch verschärft.
Der starke Kontrast zwischen dem Leben dort, dem Reichtum und der Verschwendung und der gleichzeitigen Unzufriedenheit vieler Menschen hier stimmt uns immer wieder nachdenklich.
Danke für alle Unterstützung und alle Gebete!
Eure
Julia und Matthias Dietzsch mit Elisa und Rahel
Ralf und Ursula Lang
Wir sind Ursula und Ralf. Das Ziel unserer Arbeit mit OM ist es, dynamische Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern zu fördern.
Wir haben deshalb zusammen mit unseren beiden Kindern von 2007 bis 2015 in Zentralasien gelebt.
Seit unserer Rückkehr nach Deutschland wohnen wir in Mosbach und arbeiten im Heimatbüro von OM.
Ralfs Aufgabe ist hier die Personalbetreuung von Langzeitmitarbeitern in verschiedenen Ländern. Das umfasst sowohl den Bereich "PeopleCare" als auch die administrative Seite der Auslandsaufenthalte.
Ursula arbeitet mit den Mitarbeitern im Ausstiegsprozess. Dazu bietet sie Seminare zur Wiedereingliederung an und pflegt den Kontakt zu Ex-OMern.
Artikel aus dem Blogarchiv
Hallo liebe Stami-Leute,
im Mai waren wir bei euch in Gießen und haben ein wenig von unserer Arbeit bei OM und darüber hinaus erzählt. Heute machen wir mal einen kurzen Zwischen-Stopp und nehmen euch mit hinein in unseren Alltag, was uns gerade so beschäftigt.
Ralf
Ich bin ja zuständig für die Betreuung von Langzeitmitarbeitern. Das ist vielseitig und immer wieder neu, auch wenn es wiederkehrende Abläufe gibt. Jeder einzelne Mensch und jede Familie hat die eigene Geschichte auf dem Weg in die Einsätze. Das ist es, was die Arbeit spannend macht.
Momentan betreue ich in Mosbach eine Familie, die auf die Philippinen will, eine Familie, die in die Slowakei will und einen Informatiker für das Heimatbüro in Mosbach.
Daneben sind es vor allem Gespräche mit den Leuten im Ausland, die wichtig sind.
Seit Monaten mache ich mir Sorgen um einen Mitarbeiter, der seit Corona fast nur noch negative Nachrichten in seinem Whatsapp-Status hat. Was geht in ihm vor? Wie ist seine Situation. Das ist über die Entfernung nicht immer leicht zu beurteilen.
Eine Baustelle der letzten Monate war auch unsere "neue" Personalsoftware. Mittlerweile ist sie im Einsatz. Ich denke aber, dass wir in absehbarer Zeit für OM Deutschland auch noch Entscheidungen für andere Programme treffen müssen, denn unsere jetzige Adressdatenbank kann manche Dinge im Fundraising nicht abbilden. Mal sehen, ob ich da dann auch dabei sein werde ...
Anfang Juli hatten wir hier unser OM-Freundestreffen. Das war das Sahnehäubchen auf meiner Arbeit. Endlich waren mal wieder viele (Ex)-OMer hier in Mosbach.
Zwei Begegnungen haben mich sehr bewegt: 1. Eine Missionarin erzählte mir, dass sie vor Jahren für einen Einsatzteilnehmer gebetet hatte und nun hatte sie gehört, dass er mittlerweile Pastor geworden ist. 2. Ich traf eine ehemalige Mitarbeiterin mit ihrem Mann. Sie hatte einen runden Bauch und ein Kind auf dem Arm - vor Jahren hatte ich für sie gebetet, dass sie Kinder bekommen mögen!
Das Gebet ist manchmal weit weg für mich, doch ich habe mal wieder gemerkt, dass unserem Gott nichts unmöglich ist. Und er will, dass wir beten.
Ab und zu muss ich schwierigere Briefe schreiben. Auch das kommt in einem christlichen Werk vor: Mitarbeiter, die eine andere Sicht auf die Situation haben als ich. Gerade wenn es um Themen wie Berufung oder Mitarbeit geht, kann es doch nicht sein, dass Gott mir etwas ganz anderes sagt als dem anderen, oder vielleicht doch? Das wird ziemlich spannend werden.
Als ganze Familie gehen wir hier in die örtliche Gemeinde. Ich arbeite schon seit vielen Jahren gerne im Kindergottesdienst mit. Mir ist es wichtig, auch als Mann mit dabei zu sein und den Kindern Gott lieb zu machen. Darüber hinaus gibt es für mich ein neues Projekt: wahrscheinlich werde ich in der Schule unserer Kinder beim Projekt „Rückenwind“ mit einsteigen und in Mathe Nachhilfe geben. Mal sehen, ob das etwas wird.
Ursula
Ich bin bei OM für diejenigen zuständig, die aus dem Ausland in die Heimat zurückkehren. Die Rückkehr gestaltet sich tatsächlich manchmal schwieriger als die jahrelange Vorbereitung hinaus ins Einsatzland, weil sie in ihrer Intensität und Dimension unterschätzt wird. Nicht nur die Leute selbst haben sich entsprechend ihrem Einsatzland und ihrer Aufgabe verändert. Auch das Heimatland und die Menschen „zu Hause“ haben sich in der Zeit der Abwesenheit weiterentwickelt – und mit großer Wahrscheinlichkeit in anderer Weise als die OM‘er selbst. Das wird öfters als empfindliche kulturelle Lücke wahrgenommen. Darum ist es sehr wichtig, das Erlebte im Nachhinein zeitnah noch einmal zu besprechen, einzuordnen, vielleicht sogar weitere Hilfe in Anspruch zu nehmen und das, was nun vor ihnen liegt, vorzubereiten. Spannend, immer wieder neu und sehr erfüllend.
Außerdem arbeite ich für ein paar Stunden pro Woche an der Rezeption von dem Gesundheits-Sanatorium „Casa medica“ in Mosbach. Das macht mir Freude und hilft uns natürlich auch finanziell. Besonders freut es mich, wenn ich mit Kollegen und Patienten in Gespräche komme, die nicht nur die Oberfläche betreffen, sondern auch schon mal tiefer gehen. Ein Sanatorium ist dafür sicher gut geeignet. Eine Riesen-Möglichkeit für mich, an einem „nicht frommen“ Arbeitsplatz mein ganzes Leben einzubringen.
Und dann sind ja auch noch unsere beiden Teenager-Jungs da, die natürlich noch Ralf‘s und meine Hilfe benötigen, wenn auch nicht mehr sooo viel, wie es früher gewesen ist.
Aktuell jetzt, Mitte Juli, habe ich einen positiven Corona-Bescheid erhalten. Also muss ich mich in Geduld üben, zu Hause bleiben. Ich hoffe auf einen milden Krankheitsverlauf.
Wir alle danken euch allen sehr, dass ihr uns schon so viele Jahre begleitet und unterstützt. Wir freuen uns über jedes Gebet, eure finanzielle Unterstützung, aber natürlich gerne auch über Rückmeldungen von euch. Lasst uns in Kontakt bleiben. Wir sind gar nicht so weit von euch entfernt und Mosbach ist immer einen Besuch wert. Herzlich willkommen bei uns.
Eure Langs
Angela Prinz
Fast 30 Jahre lang habe ich mit Wycliff im Tschad gearbeitet. Ich habe daran mitgearbeitet, mit Menschen aus der Volksgruppe der Massalit in ihrer Sprache ein Leselernprogramm auf die Beine zu stellen und Lesematerial zu erstellen.
Das geschah und geschieht hauptsächlich in Flüchtlingslagern im Osten des Tschad mit Massalit aus dem Darfur (Sudan).
Seit 2019 bin ich bei Wycliff Deutschland im Personalbereich tätig, mittlerweile als Rentnerin nur noch in Teilzeit.
Artikel aus dem Blogarchiv
Hallo, ihr Lieben,
nach längerer Zeit melde ich mich wieder einmal mit einem Bericht für den Nachrichtenblog der Stami-Webseite.
Rente und noch mehr
Ich bin mittlerweile Rentnerin, arbeite aber noch mit einer Viertelstelle für Wycliff im Personalbereich. Ich bin weiterhin die Ansprechpartnerin für etwa 25 Mitarbeiter, die mit Wycliff im Einsatz sind. Meine andere Aufgabe, nämlich für Interessenten, Bewerber und Kandidaten da zu sein, habe ich abgegeben. Die Arbeit macht mir nach wie vor Freude. Einmal pro Woche fahre ich nach Holzhausen ins Wycliff-Büro, den Rest mache ich im Homeoffice. Wie lange noch? Keine Ahnung. Wir haben gerade einen akuten Mitarbeitermangel in der Personalabteilung. Also werde ich nicht einfach aufhören!
Die Lage im Tschad
Mit der Arbeit im Tschad bin ich natürlich weiterhin verbunden. Da ist es jetzt gerade wieder mal sehr unruhig. Bitte betet, dass es nicht zum Bürgerkrieg komme. Davon gibt es im Nachbarland Sudan genug, und auch das beschäftigt mich. Die Massalit, bei denen ich früher gearbeitet hatte, sind – wieder einmal – unmittelbar davon betroffen; sie leben ja auf beiden Seiten der Grenze. Kleine Erinnerung: 2004 kamen während der Darfurkrise über eine Viertelmillion (!!) Flüchtlinge in den Tschad, davon etwa die Hälfte Massalit. Diese Menschen sind immer noch in Flüchtlingslagern im Tschad, denn der Darfur (Westsudan) ist nie richtig befriedet worden.
Im April 2023 brach im Sudan ein Bürgerkrieg aus und mittlerweile sind 6-10 Millionen Sudanesen Flüchtlinge im eigenen Land und 1,4 Millionen sind in die Nachbarländer geflohen, davon über eine halbe Million in den Tschad. Man kann im Darfur wirklich von einem Genozid sprechen. Die Menschen, die im Tschad ankommen, haben Schrecklichstes erlebt – und im Tschad bekommen sie auch nicht die Hilfe, die sie brauchen, nicht einmal das Allernötigste zum Leben. Die UN-Behörden und Hilfsorganisationen sind angesichts dieser Zahlen völlig überfordert. Und davon hört man fast nichts bei uns. Es regt mich manchmal auf, wenn in unseren Nachrichten von einem Toten hier und fünf Toten dort die Rede ist. Im Sudan sind es Hunderte und Tausende. Wenn ich ehrlich bin: Ich bin froh, dass ich nicht mehr dort bin, auch wenn das schrecklich klingt. Dafür hätte ich einfach nicht mehr die Kraft.
Aber …
… beten wir für die Menschen, die dort sind, um humanitäre Hilfe zu leisten und besonders auch für die, die die Botschaft der Hoffnung mitbringen. Es scheint ein Tropfen auf den heißen Stein – aber es geht ja trotzdem um jeden einzelnen Menschen, dem geholfen wird.
Vielen Dank allen, die sich auch jetzt noch für meine Arbeit interessieren und besonders für die Menschen beten, die in Angst leben und extreme Not leiden. Es ist meine Hoffnung, dass sie durch die unterschiedliche Hilfe auch den Retter aus der Hoffnungslosigkeit erkennen. Wir beten auch um Schutz derjenigen, die humanitäre Hilfe leisten.
Herzlich grüßt euch Angela
Hallo, liebe Gemeinde,
ich grüße euch herzlich am Beginn des neuen Jahres.
Wie geht es mir gerade? Über Langeweile kann ich nicht klagen, eher im Gegenteil. Aber es sind zumeist schöne Gründe, aus denen ich nicht vom Schreibtisch wegkomme: Alle fünf Kandidaten, die 2020 zu Wycliff gekommen sind, hoffen zwischen April und Juli/August auszureisen! Da gibt es vieles zu bedenken, zu besprechen und zu entscheiden - mit den Kandidaten selbst, aber immer wieder auch mit den Kollegen in den Einsatzländern. Das meiste geht per E-Mail oder über Zoom und Co. Wie war das eigentlich, als es diese Kommunikationswerkzeuge noch nicht gab?
Wohin die fünf ziehen? In den Pazifik, in zwei südostasiatische Länder und nach Mosambik - also sehr breit gefächert. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Bedingungen vor Ort, auf die die Kandidaten sich vorbereiten. Das gilt sowohl für die Länder selbst als auch für die Kollegen-Teams, die sie dort vorfinden werden.
Mit einem weiteren Kandidaten sind wir in Gesprächen mit unserer Partnerorganisation in zwei möglichen Einsatzländern. Auch das ist ein spannender Prozess. Passt seine Expertise zu dem, was dort gebraucht wird (er ist Ethnologe)? Wird er die nötige fachliche Anleitung haben können? Ist es stimmig für ihn, was das Team und die Lebensbedingungen angeht? Das sind alles wichtige Fragen, für die wir alle immer wieder Weisheit von Gott erbitten.
Und da bin ich auch für euer Gebet sehr dankbar. Betet auch für alle unsere Kandidaten für den Aufbau ihrer Trägerkreise, so dass sie jeweils eine verlässliche Gruppe von Betern und Gebern hinter sich haben, die sich an ihrer Seite in Gottes Mission einsetzen.
Für mich selbst: Seit November bin ich ja nun auch in der Gemeindeleitung und setze mich mit Freude zusammen mit den anderen für unsere Gemeinde ein. Ich merke aber, dass ich nicht mehr so viel Kraft habe wie mit 30, Arbeit und Engagement in der Gemeinde zu stemmen. Betet, dass ich gut mit meinen Kräften haushalten kann.
Mein (Teil-)Renteneintritt ist für August geplant. Da wird mein Zeitplan dann hoffentlich ein bisschen ausgeglichener werden.
Seid herzlich gegrüßt von Angela
Nicole und Micha Weck
Wir sind die Wecks.
Verheiratet seit September 2023, wohnen wir nun im wunderschönen Augsburg und sind Teil des Gebetshauses Augsburg.
Das Gebetshaus ist als Kloster der Moderne bekannt. Es ist ein Ort, an dem rund um die Uhr gebetet wird (seit ca. 13 Jahren jetzt schon über 110000 Stunden am Stück).
Aber warum? Wenn wir Menschen dafür geschaffen sind, Gemeinschaft mit Gott zu haben und dies das Wichtigste im Leben ist, wenn es Sinn macht, Krankenhäuser, Polizei und die Feuerwehr rund um die Uhr arbeiten zu lassen, weil sie uns wichtig sind, dann auch das Gebet?
Außerdem ist es leichter, an einem Ort zu beten, an dem schon jemand anwesend ist und betet. Und im Gebetshaus Augsburg betet immer jemand.
Besucher können einfach dazu kommen und mitbeten, oder sich online einklinken.
Der Gebetsraum ist die Kraftquelle und der Kern des Gebetshauses. Zusätzlich gibt es im Haus noch verschiedene Veranstaltungen (Mehr-Konferenz, Donnerstagabend),
die Impulse und viel Lobpreis europaweit in Gemeinden und an Einzelpersonen herantragen und deren Gebetsleben und Spiritualität bereichern.
Micha
Ursprünglich bin ich Elektrotechnikingenieur und habe gut zehn Jahre als Projektleiter für Software- und Elektronik-Entwicklung von Gabelstablern in der Industrie gearbeitet.
2021 bin ich dann für zehn Monate zur „Flame Academy“ – die Jüngerschaftsschule des Gebetshauses – nach Augsburg gezogen, weil ich mir in verschiedenen Lebensbereichen Veränderung gewünscht habe.
Da ich das Gebetshaus unterstützenswert fand, habe ich mit Gott besprochen, dass ich bleibe, wenn ein paar Wunder passieren und diese sind dann auch eingetreten.
So bin ich nun seit gut zwei Jahren Vollzeitmissionar und lebe seitdem von Geld, mit dem Menschen mich freisetzen, meine Zeit ins Gebetshaus investieren zu können.
Von der Vorsehung zu leben wird nicht langweilig, aber solange wir davon leben können, arbeite ich gerne vollzeitlich für Gottes Reich.
Meine Arbeit unterteilt sich schwerpunktmäßig in zwei Bereiche: Der Gebetsraum, in dem ich regelmäßig Bass spiele, die Fürbitte zu verschiedenen Themen leite oder durch mein persönliches Gebet die Gebetskette erhalte.
Einen anderen Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich derzeit mit der technischen Planung des neuen Gebäudes, das neben dem Gebetshaus gebaut wird und in dem der Gebetshaus Campus entstehen wird.
Hier wird es vor allem Platz geben für größere Tagesveranstaltungen. Durch verschiedene (auch Gemeinde-)Bauleitungen in der Vergangenheit kann ich hier auf viel Wissen zurückgreifen und meine Projektmanager-Skills aus der Industrie kommen ebenfalls zum Einsatz.
Nicole
Ich arbeite derzeit mit 50 Prozent im Homeoffice für Willow Creek Deutschland. Dort organisiere und koordiniere ich verschiedene Aufgaben.
Mit den anderen 50 Prozent unterstütze ich Micha bei seinen Aufgaben und investiere sie in das Klima des Gebetshauses.
Da dort der Fokus auf das Gebet gerichtet ist und die zwischenmenschlichen Kontakte oft unter der hohen Belastung leiden, sorge ich mit Gastfreundschaft und viel persönlicher Verfügbarkeit dafür, dass im Gebetshaus eine offene und menschenzugewandte Atmosphäre herrschen kann.
Im Herbst werden wir bereits unser erstes Kind willkommen heißen können, was meine Aufgaben vermutlich nochmal neu sortieren wird.
Diese Gastfreundschaft ist uns beiden wichtig. Von 1-zu-1-Momenten bis hin zu Groß-Veranstaltungen mit 10.000 Teilnehmern.
Wir sorgen gerne dafür, dass Menschen eine gute Zeit haben und neue Facetten von Gott kennenlernen. Zusammen setzen wir uns dafür ein, dass Menschen Gott besser kennenlernen und in Beziehung zu Ihm und zueinander wachsen.
Sinn macht das Ganze nur, weil wir von Jesus begeistert sind und viel Zeit in die Beziehung mit Ihm investieren.
Wir freuen uns, die Stadtmission im Gebetshaus repräsentieren zu dürfen und möchten gerne die Schätze des Gebetshauses durch Impulse und Gebet wiederum zurückgeben.